Als erste Jugendforensik Niedersachsens öffnete unsere Klinik für forensische Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Mai 2016 ihre Türen. Sie ist Teil der Forensik, bildet aber eine eigene fachliche und bauliche Einheit. Auf zwei gut gesicherten Stationen ist Platz für 24 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Bei ihnen handelt es sich um Jugendliche und Heranwachsende, die nach dem Jugendstrafrecht zu Maßregelvollzug (in Verbindung mit § 93,7 JGG) verurteilt worden sind.
Gemeinsames Essenkochen ist mehr als Selbstversorgung – wir kommen dabei in Kontakt mit den Jugendlichen. Sie öffnen sich und übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft.
Ein Team aus 40 Fach- und Pflegekräften kümmert sich dort intensiv um die jungen Menschen, stets mit Blick auf die individuelle psychiatrische Diagnose. In kleinen Gruppen sollen sie den Umgang mit Störungen und ggf. Süchten lernen, soziale Kompetenzen erwerben und ihre Straftaten aufarbeiten. Dem Erziehungsgedanken wird ein hoher Stellenwert beigemessen.
Dazu kommen Schulunterricht und berufliche Qualifikationen. Auch ein überdachter Sportplatz gehört zur Abteilung. Hat sich der Zustand der Jugendlichen soweit gebessert, dass von ihnen keine Gefährlichkeit für die Allgemeinheit besteht, lassen sich die Sicherheitsauflagen schrittweise lockern.