Die Elektrokonvulsionstherapie ist ein bereits in den 1930er Jahren entwickeltes neurobiologisches Stimulationsverfahren zur Behandlung schwerer psychiatrischer Krankheitsbilder. Dabei wird unter kontrollierten Bedingungen (Kurznarkose, Muskelrelaxation) ein generalisierter Anfall ausgelöst.
Bis heute konnte die EKT durch technische Innovationen, kardiopulmonale Überwachungsstandards und schonende Stimulationsparadigmen (Kurzpulstechnik) kontinuierlich verbessert werden.
Hauptindikationen der EKT sind therapierefraktäre Verläufe depressiver, schizophrener sowie manischer Episoden einschließlich der bipolaren Depression und der Katatonie (Grözinger et al, Elektrokonvulsionstherapie kompakt – Für Zuweiser und Anwender, Springer Verlag, 2013). Aufgrund der hohen Ansprechraten von bis zu 90 % bei der wahnhaften Depression (Petrides et al. 2001) sowie beträchtlicher Remissionsraten von 40 – 60% bei bisher therapierefraktären Verläufen depressiver Episoden gilt die EKT als „das wirksamste antidepressive Behandlungsverfahren“ (UK ECT Review Group 2003). Auch bei schwerer Ausprägung schizophrener Psychosen mit Therapieresistenz auf Clozapin hat sich EKT als effiziente und nebenwirkungsarme Augmentation erwiesen. (Petrides G et al. 2015)
Indikationsstellung durch ein Vorgespräch in der gerontopsychiatrischen Institutsambulanz bei Frau Dr. C.Först im Rahmen der EKT Spezialsprechstunde. An Voruntersuchungen sind eine bildgebende Diagnostik (MRT), Laboruntersuchung, EKG und ggf. ein EEG erforderlich. Ein MRT sollte nicht älter als 2 Jahre sein.
EKT wird im stationären Rahmen als EKT-Serie durchgeführt (zunächst 2x /Woche, dienstags und freitags morgens).
Dieses Procedere wird bis zur Response oder Vollremission beibehalten. Bei keiner erkennbaren Response nach ausreichend langer EKT-Serie wird diese beendet. Das bedeutet aber keineswegs, dass der Patient dann nicht auf eine sich anschließende Veränderung der Pharmakotherapie respondiert, EKT ist keine „Ultima Ratio“.
Bei Response/Remission bieten wir jedem Patienten die Erhaltungs-EKT an mit immer weiter gelockerten zeitlichen Abständen. Die Erhaltungs-EKT erfolgt im teilstationären Modus, d.h. der Patient wird am selben Tag nach Hause entlassen (bei Single-Haushalten ist eine Übernachtung in der KJK erforderlich).
Gerontopsychiatrische Institutsambulanz (GIA)
Karl-Jaspers-Klinik – Psychiatrieverbund Oldenburger Land gGmbH
Hermann-Ehlers-Straße 7
26160 Bad Zwischenahn
Telefon: 0441 9615-500
Montag – Freitag | 9 –12 und 14 – 16 Uhr |
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