Psychiatrische Krankheitsbilder lassen sich ebenso wie körperliche Erkrankungen effektiv behandeln. Unser ärztliches Team arbeitet hierfür eng mit dem therapeutischen Team zusammen, um unsere Patientinnen und Patienten sicher aus ihrer seelischen Krise herauszunavigieren. Von akuten Belastungsreaktionen bis zu Zwangsstörungen werden folgende Erkrankungen von uns behandelt:
Unter der Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten finden sich zum Teil sehr spezialisierte Therapieformen, die eine hohe Expertise erforderlich machen. Für manche Krankheitsbilder haben wir sogar ganz eigene Stationen ins Leben gerufen.
Dieses Behandlungsverfahren ist speziell auf die Behandlung chronischer Depressionen ausgerichtet. CBASP steht für „Cognitive Behavorial Analysis System of Psychotherapy“ – auf Deutsch so viel wie „kognitiv-verhaltenstherapeutisch-analytisches Psychotherapie-System“. Das von Prof. James McCullough aus den USA entwickelte Konzept kombiniert Impulse aus verschiedenen Psychotherapieverfahren, ohne einem bestimmten Dogma zu unterliegen. Zur Durchführung der CBASP-Therapie sind sehr spezifische Kompetenzen erforderlich, welche wir in unserer Klinik für Allgemeinpsychatrie und Psychotherapie vorhalten.
Unerfüllter Kinderwunsch, komplizierte Schwangerschaften, Fehlgeburten oder Bindungsprobleme: Manche Mütter benötigen rund um ihre Schwangerschaft und Geburt fachärztliche psychiatrische Unterstützung. Neben einem ambulanten Angebot gibt es in der KJK die Möglichkeit der stationären Behandlung in der Mutter-Kind-Einheit, wo auf der Station A9 vier Einzelzimmer für die psychisch erkrankten Mütter mit ihren Säuglingen zur Verfügung stehen. Ein speziell geschultes Team hilft den Frauen dabei, aus ihrer Krise wieder herauszufinden.
Menschen mit psychischen Schwierigkeiten bieten wir auf der Station A3 eine mehrwöchige stationäre Psychotherapie in Kleingruppen an. Hier bekommen sie Abstand zu ihrer alltäglichen Lebenswelt und erfahren Gemeinsamkeit in einem haltgebenden, schützenden Raum. Eingebettet in ein multimodales Behandlungsangebot entwickeln die Patientinnen und Patienten ein umfassendes Verständnis für ihre individuellen Schwierigkeiten. Sie lernen, ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern, eigene Ressourcen aufzuspüren und Bewältigungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Menschen mit geistigen Behinderungen können psychische Erkrankungen entwickeln, wie alle anderen auch. Mit unserer Spezialstation für intelligenzgeminderte Personen haben wir ein Therapieumfeld geschaffen, das ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigt – kognitiv wie kommunikativ. Das Personal auf der Station ist sensibilisiert, auch Heilerziehungspflegende arbeiten hier. Sie stehen den Patientinnen und Patienten bei der Tagesbeschäftigung unterstützend zur Seite.
Schnelle Hilfe bei psychischem Trauma: Opfer von Gewalttaten haben in vielen Fällen ein psychisches Trauma, also eine Verletzung der Seele erlitten. Wie auch bei körperlichen Wunden ist es wichtig zu verhindern, dass sich die Folgen der Verwundung als dauerhafte Beeinträchtigungen verfestigen. Vor diesem Hintergrund hat das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit psychiatrischen Kliniken das Trauma-Netzwerk-Niedersachsen ins Leben gerufen, welches Opfern von Straftaten fachkompetente Soforthilfe zur Traumabehandlung anbietet. Die Karl-Jaspers-Klinik ist Teil des Netzwerks: Opfer einer Straftat können bei der KJK anrufen und binnen zehn Tagen einen Termin bekommen. Die Behandlungsdauer kann individuell variieren, manchmal reicht ein Gespräch, manchmal sind mehrere Sitzungen oder eine längerdauernde Weiterbehandlung nötig.