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Neurale Mechanismen chronischer Einsamkeit

Forschende der Universität Oldenburg, Bonn und Chengdu untersuchen Einsamkeit und die Auswirkungen auf das Gehirn.

Einsamkeit ist keine Krankheit, kann jedoch sehr belastend sein und auf Dauer krank machen. Etwa 5 – 10 % der Erwachsenen in Deutschland leiden regelmäßig unter Einsamkeit. Forschende der Universitäten Oldenburg, Bonn und Chengdu (China) haben in einer im Journal „Advanced Science" veröffentlichten Studie untersucht, wie chronisch einsame Menschen traumatische Erlebnisse verarbeiten. Gesunde, aber hoch einsame Proband*innen wurden mit einem sehr unangenehmen Video konfrontiert und sich aufdrängende Erinnerungen an dieses Video (so genannte Intrusionen) wurden in den folgenden Tagen gemessen. Einsame Männer berichteten über mehr Intrusionen als nicht-einsame Männer. Außerdem wurde mit funktioneller Magnetresonanztomographie die Gehirnaktivität bei der Verarbeitung von Angstreizen (bspw. ängstlichen Gesichtern) untersucht. Einsame Männer zeigten auch eine ausgeprägtere Reaktion auf Angstreize in der Amygdala, einem Gehirnareal, das für die Verarbeitung traumatischer Erinnerungen wichtig ist. Vergleichbare Ergebnisse wurden bei einsamen Frauen nicht beobachtet. Diese Befunde weisen darauf hin, dass Einsamkeit ein Risikofaktor für die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse sein kann und sie veranschaulichen wie wichtig es ist in klinischen Studien Geschlechtseffekte zu erforschen.


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