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Mit Struktur zur Selbsthilfe

Unsere Spezialambulanz mit dem Behandlungsschwerpunkt einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung vom impulsiven und Borderline-Typus (BPS) ist fokussiert auf die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT).

Hier erfolgt die spezifische Diagnostik und Therapieindikation bei einem Verdacht auf eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.31/F60.30) oder einer kombinierten Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F61) mit emotional-instabilen Anteilen.

Nach Abschluss der Diagnostik können die Patientinnen und Patienten sich für einen Platz einer stationären DBT-Therapie bewerben (sofern keine Kontraindikationen für eine DBT-Therapie vorliegen).

Weitere Informationen

Anmeldung zu einem Vorgespräch unter Tel. 0441 9615-9536

Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr 

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Die dialektisch-behaviorale Therapie ist ein speziell auf emotional-instabile Patientinnen und Patienten abgestimmtes Behandlungsprogramm. Diese intensive Behandlung fördert die eigenständige Entwicklung in den Bereichen

  • Umgang mit Stress
  • Introspektionsfähigkeit
  • Wahrnehmung und Regulation von Emotionen
  • Aufbau von Aktivitäten
  • Selbstwirksamkeitserleben
  •  Sozial- und Problemlösekompetenzen
  • funktionalen Gestaltung von zwischenmenschlichen Beziehungen

Unser ambulantes Programm richtet sich vor allem an Teilnehmende, die schon etwas gestärkt oder nicht so stark betroffen in ihrer Persönlichkeitsstörung sind. Gerne können wir in einem Vorgespräch herausfinden, ob diese Form der Behandlung die geeignete für Sie ist.

In das Team eingebunden sind Berufsgruppen mit spezifischen Aufgaben aus dem ärztlichen und therapeutischen Bereich. Alle sind umfassend in DBT geschult. So kann den DBT-Teilnehmenden einzelfallspezifisch und konstruktiv begegnet werden.

„Es macht Spaß zu erleben, wie wir Patientinnen und Patienten mit der strukturierten Methode motivieren können, konkrete Ziele anzugehen. Unsere Erfolgsquoten sind hoch.“

Anke Lambrecht, Leiterin der Ambulanz

(Borderline-) Persönlichkeitsstörungen

  • Menschen, die unter einer Persönlichkeitsstörung leiden, berichten von persönlich empfundenen Einschränkungen, das eigene Leben flexibel zu gestalten und sich an ungewohnte oder neue Situationen anzupassen. Dies führt häufig zu gravierenden subjektiven Beschwerden.
  • Insbesondere in sozialen Beziehungen fühlen sich Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung häufig missverstanden und leiden unter Konflikten im privaten sowie beruflichen Umfeld. Meist wird eine starke Einschränkung des alltäglichen Lebens aufgrund der auftretenden Symptomatik berichtet, wodurch ein hoher Leidensdruck bei den Betroffenen entsteht. Wir gehen hier vor allem von Störungen in den Interaktionen und Beziehungen aus. Oft hat dies mit fehlendem Vertrauen in andere oder in die eigene Person zu tun. Auch emotionale Verletzlichkeit oder Kränkungen spielen häufig eine Rolle.

  • Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung ist insbesondere durch eine emotionale Instabilität und Impulsivität geprägt, die zu starken Gefühlen von Ärger und Wut, aber auch zu tiefer Unsicherheit oder Angst führen kann. Im Allgemeinen berichten Betroffene von einem rapiden Wechsel von sich teilweise widersprechenden Gefühlen sowie einem chronischen Gefühl der Leere.
  • Menschen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, berichten häufig von der Angst verlassen zu werden und dem Wunsch nach intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei kommt es in der Folge häufig zu einem Wechsel zwischen der Abwertung bzw. Idealisierung von Bezugspersonen.
  • Durch Unsicherheiten bezüglich der eigenen Identität, Beziehungsprobleme und Gefühlsschwankungen kommt es zu Schwierigkeiten in der Aufrechterhaltung von stabilen Beziehungen und einem geregelten Alltagsleben, was für die Betroffenen sehr belastend ist.
  • Bei einer Borderline-Persönlichkeitsstörung handelt es sich also um eine Störung der Emotionsregulation, die auf zwei Faktoren zurückgeführt werden kann: eine bestehende oder erworbene erhöhte emotionale Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit zur Modulation/Kontrolle der eigenen Emotionen.
  • Ca. 1,5 % der Bevölkerung leiden unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung.

  • Die Ursachen für das Entstehen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind vielfältig und können durch genetische, biologische und psychosoziale Faktoren bedingt werden.
  • Insbesondere psychosoziale Faktoren wie Gewalterfahrungen oder Vernachlässigung in der Kindheit werden häufig mit dem Auftreten der Erkrankung in Verbindung gebracht. Diese Faktoren führen dazu, dass die Welt für die Betroffenen häufig als unberechenbar und schwer einschätzbar wahrgenommen wird.

  • Persönlichkeitsstörungen sind mit Hilfe von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gut therapierbar, was zu einer Verminderung des Leidensdrucks bei Betroffenen führt.
  • Die eigene Persönlichkeitsentwicklung wird als kontinuierlicher Prozess betrachtet, wodurch die gezielte Intervention zu einer positiven Veränderung führen kann.
  • Die Wirksamkeit von Psychotherapie im Bereich von Borderlinestörungen, so z. B. die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT, Linehan) ist wissenschaftlich bestätigt.

  • In einem ersten Schritt soll den Borderline-Patientinnen und -Patienten vermittelt werden, „die extreme Emotionalität zu verändern und fehlangepasst stimmungsabhängige Verhaltensweisen zu reduzieren“ (Linehan, 1996). Hier werden spezielle Fähigkeiten – die sogenannten „Skills“ – vermittelt und erarbeitet: Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgang mit Gefühlen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten.
  • In einem zweiten Schritt soll dann vermittelt werden, „den eigenen Gefühlen, Gedanken und Aktivitäten ihre Berechtigung zuzugestehen und ihnen zu vertrauen“ (Linehan, 1996).

ADHS im Erwachsenenalter

Die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine Entwicklungsstörung des Gehirns, die in der Kindheit beginnt und häufig im Erwachsenenalter fortbesteht. Typische Merkmale der ADHS sind eine beeinträchtige Aufmerksamkeit und/oder Hyperaktivität bzw. Impulsivität.

In unserer Institutsambulanz erfolgt eine an wissenschaftlichen Leitlinien orientierte Diagnostik und Behandlung von ADHS.

Unser Angebot richtet sich an Erwachsene (über 18 Jahren), bei denen ein Verdacht auf ADHS im Erwachsenenalter besteht oder die bereits eine ADHS-Diagnose erhalten haben.

  • Individuelles Erstgespräch
  • Umfassende Diagnostik und Differentialdiagnostik
  • Möglichkeit zur stationären Weiterbehandlung und Abklärung von Begleiterkrankungen
  • Coaching-Gruppen

Kontaktdaten

Ambulanz für emotional-instabile Persönlichkeitsstörung/DBT-Ambulanz
Hermann-Ehlers-Straße 7
26160 Bad Zwischenahn
Telefon 0441 9615-9536
gudrun.hemje-oltmanns@kjk.de

Etwas 2 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer emotional instabilen Persönlichkeit.


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