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Die Digitalisierung – in (fast) jeder Lebenslage ist sie spürbar. Sie erleichtert uns oft den Alltag. Unsere Lebens- und Arbeitswelt wandelt sich. Auch in der Medizin: Die Zukunft der Kliniken ist digital. Durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) erfahren die Strukturen dieses besonders sensiblen Bereichs seit Anfang 2021 einen „Digitalisierungs-Boost“. Mit einheitlichen Leitplanken und Anforderungen, aber auch umfangreicher Förderung.
Das KHZG ist ein Investitionsprogramm von Bund und Ländern in Höhe von 4,3 Milliarden Euro. Das Ziel: die medizinische Versorgung und die Teilhabe der Patient:innen zu verbessern, die Versorgungsqualität langfristig sicherzustellen und den Mitarbeiter:innen neue Perspektiven zu eröffnen. Die sogenannten „Fördertatbestände“ reichen vom Digitalen Medikationsmanagement bis zur Schaffung eines digitalen Patientenportals.
Für die KJK ist das eine Chance, unseren bisher eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Und die Umsetzung vor Ort mit Blick auf die besonderen Ansprüche psychiatrischer Behandlung und Pflege aktiv zu gestalten.
Die Dokumentation ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Eine lückenlose Dokumentation ist nicht nur vorgeschrieben, sondern auch die Basis effizienter Zusammenarbeit. Der Ausbau unserer digitalen Dokumentation hilft dabei, die erfassten Daten noch besser für den Behandlungserfolg zu nutzen – und gleichzeitig den Aufwand dabei zu verringern. Das bedeutet auch: mehr Zeit für unsere Patient:innen.
Ob Trinkprotokoll, Pflegebericht, Ärztliche Befunde oder Gruppendokumentationen – bereits jetzt finden sich alle relevanten Daten in der digitalen Akte. Sie lassen sich von allen beteiligten Personen innerhalb der KJK ortsunabhängig einsehen und eingeben. Checklisten, Erinnerungshilfen und Hinweise unterstützen bei der Eingabe. Die digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation stellt sicher, dass die Daten und Unterlagen unserer Patient:innen dauerhaft und ortsunabhängig für alle beteiligten Akteure verfügbar sind. So gewährleisten wir eine bestmögliche und sichere Versorgung.
Alle Daten sollen jederzeit zugänglich sein – aber nur den beteiligten Akteuren. Deshalb haben wir ein biometrisches Authentifizierungssystem eingeführt. So ist transparent nachvollziehbar, wer welche Änderungen in der Dokumentation vorgenommen hat.
Weiterentwicklung und Ausbau ab Frühjahr 2024
Weniger Zeit für Administration, mehr Zeit für die Beziehungsarbeit. Das digitale Portal für Patient:innen erleichtert künftig die Aufnahme, stärkt während des Aufenthalts die Partizipation und unterstutzt beim Entlassungs- und Überleitungsprozess.
Mit dem neuen Portal können behandlungsrelevante Dokumente und Informationen bereits zur Aufnahme im System vorliegen. Der direkte Daten- und Informationsaustausch mit vor- und nachgelagerten Leistungserbringern sowie den Patient:innen ist ein wertvoller Zeitgewinn für die Pflege. Weitere Leistungserbringer, etwa Pflegeheime, werden datenschutzkonform an das Portal angebunden. So können wir die Qualität der Versorgung verbessern und Versorgungsbrüche vermeiden. Außerdem erleichtern wir unseren Patient:innen den Übergang, etwa in die Nachsorge. Das neue Portal stärkt die Teilhabe unserer Patient:innen. Sie erhalten leichteren Zugang zu wichtigen Informationen vor, während und nach ihrer Behandlung. Zum Beispiel durch digitale Behandlungsinformationen oder Terminkalender mit Erinnerungsfunktion.
Persönliche Daten – insbesondere die zur Gesundheit – müssen besonders sensibel behandelt werden. Mit der Einführung neuer digitaler Plattformen verstärken wir auch unsere IT-Sicherheitsmaßnahmen in der KJK. Dazu gehören der Ausbau von elektronischen Signaturen und ein Identitäts- und Zugriffsmanagement für eine sichere und einfachere Systemanwendung.
Einführung ab Sommer 2024
Das Verabreichen von Medikamenten erfordert höchste Sorgfalt. Feste Prozesse stellen in der KJK sicher, dass jede:r Patient:in die verordneten Medikamente für sich angepasst und dokumentiert erhält. Mit der neuen Medikationssoftware etablieren wir zusätzlich einen „Closed Loop“, einen geschlossenen Medikationsprozess: vom Verschreiben über die Bestellung bis zur Dokumentation der Wirkung. Alle beteiligten Berufsgruppen können den Prozess jederzeit einsehen, nachvollziehen und dazu beitragen.
Mit der neuen Medikationssoftware sind künftig alle Informationen an einem Ort. Und per Bar- bzw. QR-Code-Scan schnell zugänglich, etwa zur Dokumentation. Außerdem spannt das System ein zusätzliches Sicherheitsnetz: Dank digitaler Medikationspläne werden Faktoren wie Wechselwirkungen, Kontraindikationen, Fehlmedikationen oder Arzneimittelallergien automatisch geprüft. Der geschlossene Medikationsprozess ergänzt die etablierten Standards und erhöht die Sicherheit für unsere Patient:innen noch weiter. Aus der bereits schon digital geführten „Fieberkurve“ wird die erweiterte „Patientenkurve“.
Einführung ab 2024
Bei der Behandlung in der KJK arbeiten viele Berufsgruppen Hand in Hand. Jede einzelne Leistung, etwa Untersuchungen oder Laborwerte, muss angefordert und dokumentiert werden. Die Digitale Leistungsanforderung gestaltet diese Prozesse effizienter und sicherer und spart damit wertvolle Zeit.
Leistungen im Haus und auch bei externen Laboren werden digital angefordert und dokumentiert. Termine, Befunde und Werte sind je Patient:in standortunabhängig einsehbar und werden in die krankenhausinterne Akte aufgenommen. Ärzt:innen können Termine einfach und sicher an die Patient:innen weiterleiten. Dies erhöht die Sicherheit unserer Patient:innen und unsere Behandlungsqualität noch weiter. Sicherungsautomatismen helfen das Risiko von Behandlungs- und Medikationsfehlern zu reduzieren und unnötige Untersuchungen zu vermeiden.
Einführung ab Sommer 2024
Bei fast der Hälfte aller psychisch Erkrankten überlagern sich mehrere Störungsbilder. Individuelles Handeln ist gefragt. Künftig hilft uns ein automatisiertes Entscheidungsunterstutzungssystem beim Eingrenzen und der Auswahl der angezeigten Medikation und Therapien. So fußen Diagnostik und Therapie auf einem noch breiteren Fundament.
Medizinische Leitlinien, klinische Pfade, pflegewissenschaftliche Erkenntnisse – das neue digitale klinische Entscheidungs- und Unterstützungssystem arbeitet stets mit dem aktuellen Stand. Seine Empfehlungen generiert das System auch mithilfe der klinischen Daten unserer Patient:innen. So entstehen individuelle Hinweise, etwa zur
Medikation. Die zugrunde liegenden Daten werden strukturiert visuell dargestellt. Auch eine Plausibilitätsprüfung ist integriert. Wird im individuellen Fall vom vorgeschlagenen Weg abgewichen, lässt sich auch diese Entscheidung dokumentieren. Mithilfe dieses Feedbacks lässt sich der Algorithmus kontinuierlich verbessern.
Unser Ziel: Die Sicherheit unserer Patient: innen weiter erhöhen. Teil- oder vollautomatisierte klinische Entscheidungsunterstützungssysteme spielen dabei eine Schlüsselrolle, genauso wie die elektronische Akte und die digitale Dokumentation. Durch ihre Verknüpfung kann evidenzbasiertes Wissen zielgerichtet angewendet werden.
Einführung ab Sommer 2024
Hochkomplexe IT-Systeme sind aus der zeitgemäßen und effizienten Medizin nicht mehr wegzudenken. Schon jetzt tun wir viel, um sicherzustellen, dass unsere Systeme störungsfrei arbeiten und persönliche Daten sicher sind. Mit der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes bauen wir unsere IT-Sicherheit weiter aus, sogar über die Vorgaben hinaus.
Digitale Prozesse schaffen mehr Zeit für die Patient:innen – und erfordern eine besondere Sorgfalt im Arbeitsalltag. Der Mensch ist der Schlüssel. Wir führen deshalb ein Programm zur Sensibilisierung für IT-Sicherheit für unsere Mitarbeitenden ein. E-Learning- Kurse schulen das Bewusstsein für Angriffe und sensibilisieren für die KJK-Sicherheitsstandards. So schützen wir alle an der Versorgung beteiligten Prozesse und Systeme noch besser.
Wir investieren schon lange aus Überzeugung in unsere Sicherungssysteme und übertreffen die gesetzlichen Anforderungen für Kliniken. Wir sorgen dafür, dass auch die neuen digitalen Lösungen nach aktuellen Standards bestmöglich geschützt sind.
Einführung abgeschlossen